Mal wieder singen… An der Saale hellem Strande
In der Rubrik Mal wieder singen werden kurze Lieder vorgestellt, für die es keine besonderen Fertigkeiten braucht. Nur die Lust am Singen.
Von Rittern und Edelfräuleins
An der Saale hellem Strande ist eines der Lieder, das in Dur steht und doch so herrlich melancholisch ist. Ob dies am wiegenden 3/4 -Takt, am geringen Tonumfang von nur einer Sexte oder der Erinnerung an die alte Zeit der Ritter und Edelfrauen liegt, ist schwer zu sagen. Sicher ist, dass man für dieses Lied weder eingesungen sein, noch über besondere gesangliche Fertigkeiten verfügen muss. Man kann es einfach vor sich hinträllern. Summend, mit Text oder auf Silben, laut oder leise, schnell oder langsam. Der leicht melancholische Duktus des Lieds schenkt Geborgenheit und macht Lust auf eine Wanderung zu den Burgen am Saale-Strand. Eine sehr schöne Version mit Sebastian Hübner und dem Berliner Vokalensemble unter Bernd Stegmann finden Sie hier.
Text: Franz Kugler (1808-1858) Musik: Friedrich Ernst Fesca (1789-1826) 1. An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn. Ihre Dächer sind zerfallen Und der Wind streicht durch die Hallen, Wolken ziehen drüber hin. 2. Zwar die Ritter sind verschwunden, nimmer klingen Speer und Schild; doch dem Wandersmann erscheinen in den altbemoosten Steinen oft Gestalten zart und mild. 3. Droben winken holde Augen, freundlich lacht manch roter Mund. Wandrer schaut wohl in die Ferne, schaut in holder Augen Sterne, Herz ist heiter und gesund. 4. Und der Wandrer zieht von dannen, denn die Trennungsstunde ruft; und er singet Abschiedslieder, „Lebewohl“ tönt ihm hernieder, Tücher wehen in der Luft.
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